Donnerstag, 26. Februar 2009


!Cochabamba!

Der Name klingt so exotisch irgendwie..hier sagt man meistens einfach nur Cocha. In dieser Stadt habe ich nur 1.5 Tage verbracht. Urspruenglich wollte ich direkt nach La Paz fliegen, aber mehrere Personen rieten mir nicht direkt dorthin zu fliegen, sondern wenn moeglich lieber in Cocha ein Stopover zu machen. Dies wegen dem grossen Hoehenunterschied,der schnell zu Krankheit fuehren kann. La Paz liegt eben auf 3660m, Cocha hingegen einiges weniger. Anfangs schien mir das ein wenig kompliziert, aber als Andres erwaehnte dass wir noch ein paar Tage bei seiner Grossmutter sein koennten, dachte ich waere das noch ganz schoen.
Wir hatten grosses Glueck, denn das Wetter war an unserem einzigen Tag traumhaft schoen, so ca. 28 Grad und blauer Himmel. Andres und ich haben daher auch entschieden nach dem desayuno (zmorge) sofort raus zu gehen und den Tag zu geniessen. Ich war noch ziemlich muede vom Reisen und spuerte den Jetlag ein wenig, aber das war mir egal. Ich konnte es immernoch kaum fassen, dass ich in Bolivien angekommen war :)
Wir machten einen Spaziergang bis zu einem Park mit Spielplatz und Wiese, wobei mir Andres auf dem Weg dorthin einige Sachen zur Stadt und zur Region, in der die Grossmutter wohnt, erzaehlt hat. Es war ganz lustig so der erste Eindruck von der Stadt und von Bolivien ganz allgemein. Als ich ja angekommen bin, war es zu dunkel und ich war zu muede, um irgendetwas richtig wahrzunehmen. Jenny wohnt in einer sehr huebschen Region, welche nicht im Zentrum der Stadt liegt, sondern so schraeg den Hang hinauf ziemlich weit oben, ca 15 Minuten vom Zentrum entfernt. Das Haus ist sehr modern, von aussen und von innen, aber doch auch sehr gemuetlich. Jenny wohnt alleine dort, der Grossvater von Andres ist vor ca. 2 Jahren gestorben.
Zurueck zum Park..wir haben uns also schoen ausgeruht auf der Wiese, so ein wenig 'gedoest' und dann kam ein Polizist auf uns zu und warnte uns vor einer Gruppe von ca. 5 jungen Maennern, die manchmal mit ihrem Auto um den Park zirkulieren und schauen ob es etwas zu klauen gibt. Sie haben also auch schon mehrmals andere Leute angegriffen und ihnen alle Wertsachen geklaut. Traurig, aber leider wahr..wir haben uns dann also herzlich bedankt bei ihm :) und sind dann sofort aufgestanden und weiterspaziert..Andres hat mir daraufhin auch gesagt, dass Cocha gar keine sichere Stadt ist. Man muss vor allem am Abend sehr aufpassen.
Wir sind dann zum almuerzo = mittagessen wieder nach Hause gegangen und haben mit Jenny, Alejandra und Giorgio, einem Freund von Jenny gemuetlich gegessen. Andres hatte mir erzaehlt, dass man in Bolivien eigentlich 4 Mahlzeiten am Tag hat. Am Morgen isst man desayuno- so Flocken, Brot, Milch- nicht wahnsinnig anders als bei uns. Dann um ca. 13.00 isst man el almuerzo. Diese Mahlzeit ist die groesste Mahlzeit am Tag und ist immer warm. Man sitzt auch laenger um den Tisch und unterhaltet sich. So um 18.00 gibt es dann te mit keke (kuchen) und Brot und die letzte Mahlzeit ist spaet am Abend so um 21.00 oder so = la cena. Hierbei isst man aber nicht sehr viel und meistens kalt. Bei Jenny wurde uns das Essen von einer Hausfrau serviert. Es ist normal dass bei den eher reicheren Familien eine Hausfrau da ist. Die von Jenny kommt jeden Tag und putzt, kocht usw. und sie nimmt auch jeden Tag ihren kleinen Sohn mit, Sergio. Ein sehr suesser kleiner Junge, der typisch bolivianisch aussieht- grosse dunkelbraune Augen und sehr dunkle Haare..
Nach dem Essen sind wir dann bald wieder losgegangen und zwar sind wir mit einer kleinen Bahn zum El Cristo hinauf. Dies ist eine heilige weisse Statue die hoch auf der Spitze eines Berges liegt. El Cristo gibt es auch als heilige Staette in Rio de Janiero (am beruehmtesten) und in Buenos Aires. Von dort oben sieht man ueber ganz Cochabamba. An so einem Tag war es wunderbar dort hinauf zu gehen. Wir sind rundherum spaziert, haben uns die Statue angeschaut und haben uns ein Plaetzchen gesucht, um einfach noch die Aussicht zu geniessen.
Mit dem letzten Baehnli sind wir dann wieder hinunter, also so um 18.30. Das Baehnli kostete uebrigens 3 Bolivianos, das entspricht etwa 60 Rappen. Wir sind nach Hause und sassen uns dann auch bald hin zum te. Andres Onkel Roberto und seine schwangere Frau waren auch zu Besuch da. Es war sehr interessant ihren Gesprachen zuzuhoeren, klar reden konnte ich noch fast gar nicht, aber verstehen sehr viel und es sind alle sehr freundliche und liebenswuerdige Menschen. Roberto, seine Frauund Alejandra haben uns vom Salar de Uyuni, der riesigen Salzwueste in Uyuni erzaehlt, die wir hoffentlich noch sehen koennen. Sie soll wahnsinnig sein. Sie haben uns auch ein paar Bilder gezeigt und es ist fast unfassbar wie schoen das ist.

Als Abschluss am Abend hat uns Alejandra, die Tante, mit ihrem superlaermigen Auto (es haben alle ziemlich kaputte und alte Autos, fahren also auch wie Verrueckte) weiter hinauf gefahren zum Gebiet wo die Stadt an die Berge grenzt und die Aussicht einfach traumhaft ist, vor allem am Abend. In diesem Gebiet gibt es wunderbare Hauser, die auch sehr teuer sind. Man merkt auch gleich dass dort die Reicheren wohnen- groessere Autos, Gaerten usw.
Dort war es wirklich traumhaft schoen und man merkt, dass Cochabamba gar nicht so eine kleine Stadt ist..

1 Kommentar:

  1. Hi Posie. Great to read the blogs! Glad you survived all the flights. Have a great time (but be careful!) Much love Dadxx

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