Donnerstag, 26. Februar 2009

Cochabamba - La Paz

Nach einem Tag in Cochabamba ging meine Reise schon weiter und zwar nach La Paz, die wunderschoene Stadt im Westen Boliviens, die man erreicht indem man ueber das Gebiet des flachen El Alto alles hinunterfaehrt. Die Stadt ist dann so steil am Hang und im Graben gebaut, sodass es teilweise aussieht als wuerden die Hauser hinunterrutschen. Man kann sich das kaum vorstellen, aber die Photos sollten helfen..

Um von Cochabamba nach La Paz zu kommen, benuetzt man das Hauptverkehrsmittel der Suedamerikaner, den Bus. Das Gute daran ist, ist das man kurzfristig sagen kann, wohin dass man reisen will (man kann am gleichen Tag der Reise die Billette holen), zudem ist es sehr billig (Cochabamba-La Paz 7 Stunden ca. 7 Franken) und es ist gar nicht so unbequem. Je nach Strecke faehrt man halt einfach sehr lange.

Andres und ich haben uns auf den Weg gemacht zum Terminal (Bahnhof) um die Busbillette zu kaufen. Der Weg bis dorthin dauerte ca. 45 Minuten vom Haus der Grossmutter und zwar sind wir mit einem Minibus dorthin gefahren.
Wie man hier in einer Stadt verkehrt, ist sehr interessant und fuer ein Tourist gar nicht einfach...Es gibt keine normalen Buesse wie wir das kennen- die die puenktlich ankommen, bei denen ein genauer Plan vorhanden ist und bei denen man genau weiss wo er durchfaehrt. Niemals!
Die Buesse sind eben so Minibuesse oder einfach groessere Autos, bei denen vorne auf einem Schildchen steht wo sie durchfahren. Man muss also ganz genau wissen in welche Richtung und in welches Gebiet man will, sonst wird es eher schwierig. Wenn man also einen passenden Minibus sieht, streckt man die Hand raus so wie man in Amerika ein Taxi anhaelt und steigt so schnell wie moeglich ein, da der Bus eigentlich gleich wieder weiterfaehrt. Bedingung zum Einsteigen ist natuerlich, dass es noch genuegend Platz hat, aber die Suedamerikaner sind sowieso der Meinung dass man immer moeglichst viele Leute in ein Transportmittel reinquetschten soll :) Aussteigen tut man dann irgenwann, am besten wenn der Bus bei einer Ampel anhaelt oder sonst halt wenn er noch am fahren ist, springt man schnell und moeglichst vorsichtig raus..was man auch kann ist fragen ob der Fahrer an einer Ecke kurz anhalten kann oder so.
Ich fand das natuerlich sehr amuesant als ich das erste Mal in Cocha mit so einem Bus gefahren bin. Vor allem wenn man aus der Schweiz kommt, kann man sich halt so eine lockere und unorganisierte Art gar nicht vorstellen. Das Schoene daran ist, dass es funktioniert. Klar es ist sehr chaotisch und es ist sehr schwierig sich nach einem zeitlichen Plan zu halten- man muss sich immer viel mehr Zeit lassen, da man nicht weiss wann der richtige Minibus kommt- aber alle machen es gleich und es ist nichts Ungewoehnliches wenn man zu spaet kommt.
Es gibt halt wirklich viele Dinge hier, die man sich in der Schweiz einfach schlicht und einfach nicht vorstellen kann. Es ist sehr speziell, so eine andere Kultur zu sehen und auch sehr interessant diese mit Andres zu sehen, denn fuer ihn ist hier halt alles normal. Er hat ein Austauschjahr in der Schweiz gemacht und musste sich dabei komplett umstellen und komplett andere Dinge sehen. Jetzt mache ich das Gleiche in Bolivien. Ich bin immer wieder erstaunt und finde es unglaublich wie anders die Leute hier leben. Wenn ich dann etwas sage, findet er halt so wie- ja das ist normal hier. Ich komme mir manchmal schon sehr verwoehnt vor, wenn ich sehe was hier normal ist. Bolivien ist grad auch sehr extrem wegen der Armut. Ca. 70% sind arm- das ist unglaublich traurig und man siehts eigentlich ueberall- auf den Strassen, an den Hausern, an der Kleidung usw. einfacher gesagt, jemand der mehr Geld besitzt, faellt sofort auf.

Nun, wir sind dann angekommen am Terminal, haben unsere Bilette gekauft und sind wieder zurueck nach Hause fuer den almuerzo mit Grossmutter und Tante. Ich habe ihnen dann noch die mitgebrachte Schweizer-Schokolade ueberreicht und ein schoenes Handtuch mit Fritz, Heidi und ihre lieben Kuehe drauf ;) und dann sind wir los...

Zur eigentlichen Busfahrt von Cochabamba nach La Paz, hier sind die Fotos viel aussagekraeftiger. Es dauerte zwar lange, aber es hat sich definitiv gelohnt. Auf der Strecke konnte ich den Wandel gut sehen von der Stadt Cocabamba zum Land und zu den Bergen wo wahnsinnige Armut herrscht. Dort wo die Bauern mit ihren Familien und Tieren wohnen. Von dort wie gesagt ueber das El Alto Gebiet kommt man dann ploetzlich in eine grosse Stadt mit vielen Touristen im Zentrum und man merkt sofort wie viel internationaler und bedeutender diese Stadt fuers Land ist als Cochabamba.
Was im Bus noch sehr speziell ist, es gibt Maenner, Frauen oder Kinder die irgendwo auf der Fahrt einsteigen und etwas verkaufen wollen. Meistens handelt es sich dabei um Essen oder Trinken, kann aber auch anderes, so Krims-krams sein. Auf dieser Strecke waren es Frauen, die Brot verkaufen wollten. Sie fuhren eine kurze Strecke mit und dann sind sie wieder ausgestiegen. Sie sind durch den Bus spaziert und riefen 'Pan fresco pan fresco, dos bolivianos, pan fresco...' Es gab auch einer, der uns den beruehmten Mate in Sachets verkaufen wollte. Er hat ca. 10 Minuten lang eine Geschichte erzaehlt zu dem Tee und ist dann glaube ich ziemlich erfolglos wieder ausgestiegen..es ist schon hart, denn das sind Menschen, die auf jeden Cent hoffen und auf diese Art versuchen, ein wenig Geld zu machen. Entweder steigen sie ein und fahren kurz mit oder sie kommen schnell rein wenn der Bus anhaelt.
Angekommen am Hauptbahnhof von La Paz haben wir ein Taxi genommen ins sogenannte Calacota-Gebiet, das sich ca. 20 Minuten vom Zentrum befindet. Dieses und noch ein anderes Gebiet sind die Reichsten von La Paz. Hier wohnt Andres mit seiner Mutter Cecilia, seinem Stiefvater Guillermo und seinem Bruder Santiago. Da es schon sehr spaet war, habe ich erst am naechsten Morgen die Familie getroffen, aber es sind alle superlieb. Leider ist die Mutter jetzt 2 Wochen weg, denn sie hat eine solche Ausstrahlung und Offenheit, nun werde ich sie nur ein paar Tage noch in meiner letzten Woche sehen. Santiago ist 14 Jahre alt und verbringt die meiste Zeit in seinem Zimmer und hoert, spielt oder komponiert Musik. Musik ist sein Leben. Er ist ein sehr interessanter Typ und auch sehr lustig, wenn er mal aus seinem Zimmer erscheint..so der Vertrauemte..Andres hat mir sein Zimmer gegeben fuer die 4 Wochen, die ich hier verbringe. Und was fuer ein schoenes Zimmer :) Es hat ein grosses Fenster mit einer wunderschoenen Aussicht von Calacota und weiteren Gebieten. Vor allem am Abend sieht es absolut traumhaft aus. Zudem habe ich mein eigenes Badezimmer :) die Familie wohnt aber nur noch ein paar Wochen hier, dann ziehen sie in ein supertolles Haus weit oben mit Aussicht ueber die ganze Stadt..
Ich bin also gluecklich und auch muede bei der Familie Lanza in La Paz angekommen schon mit dem Plan am naechsten Tag nach Oruro zu reisen fuer eines der groessten Carnavals in der ganzen Welt..welche Freude!

!Cochabamba!

Der Name klingt so exotisch irgendwie..hier sagt man meistens einfach nur Cocha. In dieser Stadt habe ich nur 1.5 Tage verbracht. Urspruenglich wollte ich direkt nach La Paz fliegen, aber mehrere Personen rieten mir nicht direkt dorthin zu fliegen, sondern wenn moeglich lieber in Cocha ein Stopover zu machen. Dies wegen dem grossen Hoehenunterschied,der schnell zu Krankheit fuehren kann. La Paz liegt eben auf 3660m, Cocha hingegen einiges weniger. Anfangs schien mir das ein wenig kompliziert, aber als Andres erwaehnte dass wir noch ein paar Tage bei seiner Grossmutter sein koennten, dachte ich waere das noch ganz schoen.
Wir hatten grosses Glueck, denn das Wetter war an unserem einzigen Tag traumhaft schoen, so ca. 28 Grad und blauer Himmel. Andres und ich haben daher auch entschieden nach dem desayuno (zmorge) sofort raus zu gehen und den Tag zu geniessen. Ich war noch ziemlich muede vom Reisen und spuerte den Jetlag ein wenig, aber das war mir egal. Ich konnte es immernoch kaum fassen, dass ich in Bolivien angekommen war :)
Wir machten einen Spaziergang bis zu einem Park mit Spielplatz und Wiese, wobei mir Andres auf dem Weg dorthin einige Sachen zur Stadt und zur Region, in der die Grossmutter wohnt, erzaehlt hat. Es war ganz lustig so der erste Eindruck von der Stadt und von Bolivien ganz allgemein. Als ich ja angekommen bin, war es zu dunkel und ich war zu muede, um irgendetwas richtig wahrzunehmen. Jenny wohnt in einer sehr huebschen Region, welche nicht im Zentrum der Stadt liegt, sondern so schraeg den Hang hinauf ziemlich weit oben, ca 15 Minuten vom Zentrum entfernt. Das Haus ist sehr modern, von aussen und von innen, aber doch auch sehr gemuetlich. Jenny wohnt alleine dort, der Grossvater von Andres ist vor ca. 2 Jahren gestorben.
Zurueck zum Park..wir haben uns also schoen ausgeruht auf der Wiese, so ein wenig 'gedoest' und dann kam ein Polizist auf uns zu und warnte uns vor einer Gruppe von ca. 5 jungen Maennern, die manchmal mit ihrem Auto um den Park zirkulieren und schauen ob es etwas zu klauen gibt. Sie haben also auch schon mehrmals andere Leute angegriffen und ihnen alle Wertsachen geklaut. Traurig, aber leider wahr..wir haben uns dann also herzlich bedankt bei ihm :) und sind dann sofort aufgestanden und weiterspaziert..Andres hat mir daraufhin auch gesagt, dass Cocha gar keine sichere Stadt ist. Man muss vor allem am Abend sehr aufpassen.
Wir sind dann zum almuerzo = mittagessen wieder nach Hause gegangen und haben mit Jenny, Alejandra und Giorgio, einem Freund von Jenny gemuetlich gegessen. Andres hatte mir erzaehlt, dass man in Bolivien eigentlich 4 Mahlzeiten am Tag hat. Am Morgen isst man desayuno- so Flocken, Brot, Milch- nicht wahnsinnig anders als bei uns. Dann um ca. 13.00 isst man el almuerzo. Diese Mahlzeit ist die groesste Mahlzeit am Tag und ist immer warm. Man sitzt auch laenger um den Tisch und unterhaltet sich. So um 18.00 gibt es dann te mit keke (kuchen) und Brot und die letzte Mahlzeit ist spaet am Abend so um 21.00 oder so = la cena. Hierbei isst man aber nicht sehr viel und meistens kalt. Bei Jenny wurde uns das Essen von einer Hausfrau serviert. Es ist normal dass bei den eher reicheren Familien eine Hausfrau da ist. Die von Jenny kommt jeden Tag und putzt, kocht usw. und sie nimmt auch jeden Tag ihren kleinen Sohn mit, Sergio. Ein sehr suesser kleiner Junge, der typisch bolivianisch aussieht- grosse dunkelbraune Augen und sehr dunkle Haare..
Nach dem Essen sind wir dann bald wieder losgegangen und zwar sind wir mit einer kleinen Bahn zum El Cristo hinauf. Dies ist eine heilige weisse Statue die hoch auf der Spitze eines Berges liegt. El Cristo gibt es auch als heilige Staette in Rio de Janiero (am beruehmtesten) und in Buenos Aires. Von dort oben sieht man ueber ganz Cochabamba. An so einem Tag war es wunderbar dort hinauf zu gehen. Wir sind rundherum spaziert, haben uns die Statue angeschaut und haben uns ein Plaetzchen gesucht, um einfach noch die Aussicht zu geniessen.
Mit dem letzten Baehnli sind wir dann wieder hinunter, also so um 18.30. Das Baehnli kostete uebrigens 3 Bolivianos, das entspricht etwa 60 Rappen. Wir sind nach Hause und sassen uns dann auch bald hin zum te. Andres Onkel Roberto und seine schwangere Frau waren auch zu Besuch da. Es war sehr interessant ihren Gesprachen zuzuhoeren, klar reden konnte ich noch fast gar nicht, aber verstehen sehr viel und es sind alle sehr freundliche und liebenswuerdige Menschen. Roberto, seine Frauund Alejandra haben uns vom Salar de Uyuni, der riesigen Salzwueste in Uyuni erzaehlt, die wir hoffentlich noch sehen koennen. Sie soll wahnsinnig sein. Sie haben uns auch ein paar Bilder gezeigt und es ist fast unfassbar wie schoen das ist.

Als Abschluss am Abend hat uns Alejandra, die Tante, mit ihrem superlaermigen Auto (es haben alle ziemlich kaputte und alte Autos, fahren also auch wie Verrueckte) weiter hinauf gefahren zum Gebiet wo die Stadt an die Berge grenzt und die Aussicht einfach traumhaft ist, vor allem am Abend. In diesem Gebiet gibt es wunderbare Hauser, die auch sehr teuer sind. Man merkt auch gleich dass dort die Reicheren wohnen- groessere Autos, Gaerten usw.
Dort war es wirklich traumhaft schoen und man merkt, dass Cochabamba gar nicht so eine kleine Stadt ist..

The journey begins...


Abflug Zuerich: 19.30 Dienstag 16. Februar
Ankunft Cochabamba: 03.00 Donnerstag 18.Februar

Reiseweg: !Zuerich-London-Buenos Aires-Sao Paolo- Santa Cruz- endlich Cochabamba!

Also, wenn man sich das aurechnet, sind es ueber 30 Stunden, die ich mit Reisen verbracht habe. Der Anfang war nicht einfach- ist doch klar, von der Familie und von den Freunden Abschied zu nehmen ist nie einfach. Nachdem ich die schreckliche Glastuere am Klotner Flughafen ueberstanden hatte,wurde es mir doch sehr schnell bewusst, dass ich nun definitiv auf meinem Weg war. Auch im Flugzeug nach London konnte ich meine Emotionen nicht unterdreucken, vor allem als ich all die schoenen Briefe las...danke an alle, ich konnte somit mit einem wunderbaren Gefuehl weggehen, dass ganz wichtige und spezielle Menschen auf mich warten, wenn ich wieder zurueckkomme..in london angekommen,habe ich mir schnell ein Paeckchen Starbursts gekauft (super-english-sweets) und ein Cosmopolitan-Heft und habe mich auf einen 15 stuendigen Flug mit British Airways vorbereitet. Ich muss sagen, dieser Flug hat mir gefallen. Man konnte sich gemuetlich einrichten- so gut wies halt geht in einem Flugzeug mit kratziger Decke und winzigem Kissen- und war uebergluecklich als die Cabincrew annonciert hat: your home entertainment program should now be working. Sit back and enjoy the flight. Yipee! Die Auswahl der Filme ist schon enorm und dann auch noch Serien..no friends aber wirklich super :) ich muss aber noch erwaehnen- eine typisch josie Aktion, die darf nie fehlen- dass ich erst 2 Stunden vor Landung gemerkt habe, dass es auf dem System noch eine weitere Liste gab von Filmen und zwar 'newcomers'. Natuerlich gab es da ganz neue Filme, die ich unbedingt mal sehen wollte. ok, 2h hatte ich noch. Ich dachte das wuerde mir genuegen um mir Vicky-Cristina-Barcelona anzuschauen aber nein, die Cabincrew hat staendig den Film unterbrochen, sodass ich ihn nicht fertig schauen konnte-nerv! naja..schlafen konnte ich nur ganz wenig im Flugzeug, leider ist das bei mir schon immer so gewesen. Ich hatte aber ein sehr angenehmes Ehepaar neben mir, die in Buenos Aires wohnen und mir ein bisschen erzaehlt haben von der Stadt und von Suedamerika allgemein..auf Englisch zum Glueck :)
Das Flugzeug hielt eine Stunde in Sao Paolo und dann dauerte es noch 4 Stunden bis Buenos Aires. Endlich konnte ich aus dem Flugzeug aussteigen, welche Freude! und..welche Hitze!! Ich habe gluecklich und moeglichst schnell meinen Rucksack geholt, bin ohne Probleme durch die Passkontrolle marschiert und bin raus aus dem Flughafen an die Sonne! Oh wie wunderbar das war, ca. 28 Grad, wenn nicht dann mehr, alle sommerlich gekleidet ausser natuerlich die, die aus Europa angereist sind, die eine Menge Schichten anhatten..als erstes habe ich mein Gepaeck hingestellt, bin an eine Wand angelehnt, habe die Sonne, ein kaltes Sprite und die Tatsache, nicht mehr in einem Flugzeug zu sitzen, wahnsinnig genossen.
Nach ca. 10 Minuten war es mir schon ein wenig zu heiss, also habe ich meinen 20kg schweren Rucksack und anderes Gepaeck wieder genommen und bin in den grossen klimatisierten Flughafen hinein. Da mein naechster Flug erst in 5h plus 2h Verspaetung war, konnte ich noch nicht einchecken. Ich fragte dann, ob man irgendwo sein Gepaeck hintun kann, in ein Schliessfach oder so. 'No, sorry we do not have such facilities at our airport.' Super, dachte ich und suchte mir dann einfach einen Platz wo ich hinsass, Musik hoerte, die Menschen beobachtete und mich irgendwie zufrieden gab. Ja der Aufenthalt in Buenos Aires war sehr sehr lange und da der Flughafen sehr weit von irgendetwas anderem entfernt ist, konnte ich nichts anderes machen, als mich im Flughafen selber oder einfach um das Gebaeude herum aufzuhalten. Also nach 5h Stunden war mir dann schon sehr langweilig und da ich inzwischen auch sehr muede war, hatte ich gar keine Lust zu lesen oder schreiben oder so. Ich habe in Buenos Aires einige schwierige Punkte bemerkt am Alleine-reisen, aber das was ich eigentlich am schwierigsten fand war die Frage 'was mache ich mit meinem Gepaeck wenn ich auf die Toilette muss?' Es klingt bloed, aber es ist gar nicht so einfach. Ich bin dann mit dem ganzen Wagen ins Behinderten-WC weil es sonst nicht funktioniert haette..zudem kann, wenn man mindestens zu zweit ist, jemand schlafen und der andere schaut, dass nichts geklaut wird. Das sind Dinge, die ich halt nich nie so bemerkt hab.Naja, selber Schuld und auch nicht soo tragisch..Nach 8h Aufenthalt am Flughafen Buenos Aires war ich unendlich froh, um ihn wieder zu verlassen. Ich freue mich im Juni bei meiner Rueckkehr mehr als nur den Flughafen zu sehen :)
Als naechstes flog ich via Santa Cruz nach Cochabamba mit einer Fluggesellschaft, die nur noch Spanisch sprach und ausserst unhoeflich war. Ich musste bei meinem sehr mueden Zustand meine wenigen Spanischkenntnisse zusammentun und die Frau neben mir fragen was fuer Immigrationsblaetter ich ausfuellen muss usw. Sie war sehr freundlich und hat mich beim Umsteigen in Santa Cruz begleitet.
Senoras y Senores, illgamos a Cochabamba..endlich angekommen! ich kann gar nicht beschreiben, wie erleichtert ich war, dort anzukommen, aus dem Fluzeug zu steigen und dabei zu wissen, dass ich nicht mehr in ein neues einsteigen musste. Ich war so todmuede, habe die letzten 2 Fluege auch nur noch geschlafen weil ich so kaputt war. Es blieb nur noch die Frage- erkenne ich die Grossmutter von Andres, die mich abholen sollte? Ich ging durch den Zoll und suchte in der wartenden Menschenmenge eine kleinere Frau mit heller Haut und heller Haare, wie er mir beschrieben hatte...ich erkannte da aber eine andere Person und zwar war das Andres! Welch eine schoene Ueberraschung! er hatte mir eigentlich gesagt, dass er erst am naechsten Tag komme, da er an die Uni musste und nicht so schnell nach Cochabamba reisen konnte. Er hatte aber spontan entschieden ein Flugzeug von La Paz nach Cochabamba zu nehmen und mich dort zu treffen. Ich fand das natuerlich super :) seine Tante Alejandra war auch dort und wir fuhren dann zum Haus seiner Grossmutter, Jenny. Jenny war noch wach (Zeit ca. 23.30), nahm mich sofort ganz herzlich in die Arme zur Begruessung und begab sich dann in ihren Pijamas in die Kueche, um fuer mich und Andres einen Hamburger zu kochen :) Wir unterhielten uns dann noch ein bisschen und dann habe ich mich in mein gemuetliches Zimmer begeben,bin in mein lang ersehntes Bett gesunken und sofort eingeschlafen mit dem Gedanken, welch grosses Glueck ich habe, da zu sein...a long journey but well worth it :)